Neuer Tourismus für Ägypten

Direktflüge aus den Golfstaaten nach Hurghada

Seit Anfang Juni gibt es Direktflüge von Jordanien und den Golfstaaten nach Hurghada.

Dies verlautete durch Hisham Zaazou, den Ägyptischen Tourismusminister.

Ab sofort werden  je zweimal die Woche  Flüge von und nach Hurghada  aus  Jeddah, Riad und Kuwait angeboten.

So soll der brachliegende Tourismus in Ägypten durch zahlungskräftige Touristen aus den Golfstaaten wieder angekurbelt werden.
Laut dem Minister soll versucht werden durch den "Neuen Tourismus für Ägypten" zukünftig etwa 20 % aller Touristen in Ägypten an arabischen Touristen zu gewinnen.

Eine Muslima in Ihrem Burkini im Pool

Was bedeutet das für die deutschen Touristen

Deutsche Touristen werden in Ägypten in den Hotels nicht mehr so stark unter sich sein wie dies früher der Fall war.

bereits jetzt sind sie in vielen Badeorten am roten Meer in der Minderzahl. 

Die Kulturunterschiede prallen hier selbstverständlich aufeinander. So beschweren sich bereits heute viele über das ungebührliche verhalten von Gästen aus Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken.

Auch die arabischen Touristen haben so manche Gewohnheiten, welche dem Mitteleuropäer fremd sind oder als störend empfunden werden.

Araber sind gesellige Nachtmenschen und reisen in der Regel im Verband einer Großfamilie.

Zwischen Frauen mit Kopftuch und Burkini wird sich so manche Tanga-Trägerin sicherlich deplatziert fühlen, wenn die Hotels im Interesse Ihrer muslimischen Gäste nicht gar Stringtangas und allzu knappe Badebekleidung untersagen werden.

Umstellung der Speisen und keine alkoholischen Getränke mehr

Auch werden die Hotels im Angebot der Speisen entsprechend vom europäisch geprägten Essen Abstand nehmen und sich wieder auf ihre arabischen Ursprünge besinnen, was ja nicht unbedingt einen Nachteil darstellen muss. Schließlich macht man ja auch in Italien nicht Urlaub, um Haxe mit Kraut zu essen oder verzichtet in Spanien auf Sangria für deutsches Bier. Da kann man ja gleich im Schwarzwald Urlaub machen.

Der Ausschank von alkoholischen Getränken könnte hier in der Folge allerdings ebenfalls in manchen Ressorts zu Gunsten von Erfrischungsgetränken reduziert werden, was sich ja auch Kostensenkendfür die Betreiber  im All Inclusive-Bereich auswirken würde.

Deutsche Sprache

Bis vor wenigen Jahren hatten deutsche Touristen keinerlei Probleme sich in den Touristenorten am roten Meer zu verständigen. In den Hotels und auf den Touristen-Basaren wurde man selbstverständlich in Deutsch angesprochen. Viele Reklametafeln über den Geschäften waren zweisprachig in arabisch und Englisch/Deutsch gehalten. Hier hat bereits eine Umstellung stattgefunden. Die Schilder sind immer noch zweisprachig, allerdings hat die kyrillische Schrift die lateinischen Buchstaben verdrängt. Mit Deutsch alleine kann man sich in Hurghada etwa kaum noch verständlich machen. Die Schlepper auf den Straßen sprechen alle vorbeikommenden Touristen fast ausschließlich auf Russisch an.

Verloren

Schade eigentlich. Eine der schönsten und in allen Jahreszeiten durchgängig warme Region mit tollen Stränden und einer faszinierenden Unterwasserwelt sowie reichen Kulturgütern ausgestattet die lediglich vier Flugstunden von Frankfurt entfernt liegt wird wahrscheinlich nie mehr das Lieblings-Reiseziel der deutschen Urlauber werden, das es vor der Revolution in Ägypten einmal war.